Shaper und ihre Welt

Hindernisse bauen, für sicheren Fahrspass sorgen oder Events organisieren: Die Crew des Snowparks Grindelwald – First arbeitet Tag und Nacht dafür, dass die Snowboard und Freeski Community abheben kann.

Gian Simmen: Olympiasieger mit Traumjob

Pünktlich mit der Wintersaison startet Gian Simmen im Snowpark Grindelwald – First als Gesamtverantwortlicher: «Es ist ein Traumjob. Den gibt es vielleicht ein-, zweimal in der Schweiz», sagt der Mann, der 1998 als erster in der Halfpipe Olympiasieger wurde. Bei der neuen Aufgabe in Grindelwald kann er nicht nur sein Snowboard-Können nutzen, sondern auch seine Kompetenzen als Marketingfachmann. «Ich möchte bekannter machen, dass der Park für jedes Fahrniveau interessant ist, und auch die tollen Events im Park noch besser kommunizieren», sagt Simmen. Seinen eigenen Namen sieht er dabei als Türöffner, aber auch als Verpflichtung – auf seinen Lorbeeren hat er sich noch nie ausgeruht.

Reto Marolf: Headshaper mit Erfahrung

Als Reto Marolf 2008 im Snowpark Grindelwald – First zu arbeiten begann, nutzen ihn vor allem Snowboarder, die hoch hinaus wollten: «Da bauten wir hauptsächlich grosse Sachen», erinnert sich der Headshaper, der für sämtliche Hindernisse und ihre Sicherheit verantwortlich ist. Dann seien immer mehr Freeskier gekommen, und inzwischen sei das Publikum bunt gemischt: Familien probieren erste Sprünge aus, Verbände absolvieren hier ihr Training, und auch bei den Fortgeschrittenen darf der Spass nicht zu kurz kommen. Marolf und sein fünfköpfiges Team sorgen dafür, dass alle auf ihre Rechnung kommen. Am Oberjoch bauen die Shaper einen Park mit Elementen zum Aufwärmen, beim Bärgelegg schaffen sie eine Welt für Fortgeschrittene und Könner. Abends pflegen er und sein Team die Elemente erst mit Schaufel und Rechen, bevor der Pistenbully die restlichen Anlagen fräst. Jeden Morgen kontrolliert Marolf alle Elemente, bevor er den Park freigibt.

Pascal Hallauer: Pistenbullyfahrer mit Leidenschaft

Schon als Kind hätte Pascal Hallauer stundenlang zusehen können, wie die Pistenbullys die Abfahrten präparierten. Heute sitzt er selbst täglich in so einem Fahrzeug. Abends, wenn die letzten Gäste den Snowpark Grindelwald – First verlassen, präpariert er mit seinen Pistenbully-Kollegen die Halfpipe mit einem Spezialgerät, schiebt Schnee für neue Hindernisse zusammen oder ebnet ausgefahrene Stellen aus. Mit dem rund acht Tonnen schweren Koloss kann er dabei Feinarbeit leisten. «Wenn es sein muss, auf den Zentimeter genau», sagt Hallauer. Als Freeskier weiss er genau, worauf es bei Absprung und Landung ankommt. An seinen ersten Tag im Pistenbully erinnert er sich genau: «Ich war von all den Knöpfen und Hebeln komplett überfordert», meint der gelernte Zimmermann. Aber nicht lange. Schon am Abend desselben Tages präparierte Hallauer seine erste Piste.